Der radikale Umbau einer halbfertigen magnetischen Antenne brachte nach
einigen Versuchen dieses Ergebnis:
- Eine Windung aus bekanntem Kupferinstallationsrohr mit ca. 60 cm
Durchmesser. Induktivität gemessen 2,5 µH, damit mit nachfolgend
beschriebenen Kondensator Verwendbarkeit auf den Bändern 15m, 17m und 20m.
- Im Spannungsbauch ein Split-Drehkondensator (gemessen 21 bis 86 pF),
drehbar durch einen kleinen Motor mit Getriebe, geschützt durch ein graues
Kunststoff-Installationsrohr und Befestigung an einem fest aufgestecktem
Abschluß dazu.
Der Kondensator ist aber nicht nach innen der Schleife (wie z.B. von
AMA-Antennen her bekannt) gerichtet, sondern nach außen, auf dem
Bild nach unten. Das Kondensatorschutzrohr wird zum Aufstellen der
Antenne benutzt.
- Lagerung des Kondensatorschutzrohres (grau) in einer fest auf
einer Standplatte aus Pressspan montierten Kunststoff-Installationsrohrmuffe
(braunorange) und zwar drehbar; dazu ein Handgriff. Hier muß ich ein
Lob auf die Branche Gas-Wasser-Sanitär aussprechen! Sie ist eine
markante Stütze für Antennenbauer.
- Die Einkoppelschleife hängt nur locker mit Tesaband befestigt oben,
und zwar so, dass die Energiezuführung (Kabel RG-58) nach gerade
unten weghängen kann. Einen Versatz der beiden Windungsebenen
konnte die Antenne im Versuch gar nicht gebrauchen, schon 1 cm Versatz
störte die Funktionalität massiv. Offensichtlich will die Kopplung
doch recht fest sein ...
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Der Handgriff ist eine Mauerbefestigungsschelle mit aufgeschlegenen Feilenheft.
Die urspünglichen Schrauben der Schelle habe ich durch Nylonschrauben
ersetzt. Nylonunterlagscheiben dazu bewirken eine elektrische
Isolation, sodass sich keine Windung bilden kann. Ich sehe zwar
nicht, wo hier ein HF-Strom induziert werden könnte, weil die
Vektoren der beiden anderen Windungsebenen senkrecht zu dieser stehen würden,
aber sicher ist sicher, denn ich hatte die Erfahrung gemacht, dass
eine magnetische Antenne in jeder Hinsicht empfindlich auf Leiter
in ihrer Umgebung regiert.
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Die Steuerung des Kondensatormotors erfolgt mit je einem Taster für
Rechts- und Linkslauf. Als Energiequelle ist eine NiCd-Akkuzelle
(Nennspannung 1,2V) vollkommen ausreichend und oft fast schon
zuviel, denn die Einstellung im 15m-Band ist kritisch, d.h. nur
ganz kurzes Antippen der Taster reicht schon um das Stehwellenverhältnis
zu ändern. Zur Kontrolle der Zellenspannung dient ein Taschenlampenbirnchen
für 1,5V. Leuchtet es, dann dreht sich auch der Motor, der so etwa
60mA Strom zu seiner Bewegung braucht.
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- Eine unbewegliche magnetische Antenne ist meiner Meinung nach
nur durch puren Zufall überhaupt brauchbar. Ich lobe mir dermaßen
den bequemen Handgriff und die einfache und geschmeidige Drehbarkeit,
schon 15° oder 20° Richtungsänderung kann ein Wunder bewirken!
- Eine Bodenwellenverbindung von Ludwigsburg nach Stuttgart und
dann weiter auf die Fildern mit den 5W output des QRPplus brachte
den Rapport 55. (Da ist eine Runde auf 21,333 MHz Sonntags 10:00 loc)
- Eine Wohnung in einem Stahlbetonbau (Dimensionen im Wellenlängenbereich)
scheint mir wie ein Hohlraumresonator mit Knoten und Bäuchen zu wirken.
Die Energie wird dann über die Fensteröffnungen sozusagen "ausgekoppelt".
Es macht sage und schreibe 2 S-Stufen aus, wo ich die Antenne platziere.
Natürlich sollte die Antenne in allen 3 Achsen ungebunden sein,
zumindest auf einem Teewagen verschiebbar sein, zudem natürlich drehbar,
und womöglich auch noch kippbar. Es gibt Stellen in der der Wohnung wo
einfach nichts geht (außer HF-Einstreuung ins Mikrophon). Die Nähe der
Antenne zu einem Fenster kann gut sein, muss aber nicht.
- Eine Magnetantenne ist ja schon nett und hat im Leistungsspektrum einer
Antenne einige faszinierende Teilbereiche, aber zum auf Wellenjagt gehen,
einfach mal so über die Frequenzen drehen, ist sie absolut ganz und gar
nichts. Eine einigermaßen flexible Betriebsweise mit qsy z.B. in einem
contest ist eine ziemliche Mühsal und erfordert zumindest einiges an
Zusatzeinrichtungen.
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